21.03 Bürgerwehren verlieren Rückhalt in der Bevölkerung (in einem eher humanistischen Wochenblatt)
Bereits seit einigen Monaten patrouillieren Nachbarschaftswachen durch Aachens Straßen und Innenstädte. Dabei sind die Forderungen klar: Man möchte da für Sicherheit sorgen, wo die Polizei aufgrund von Personalmangel und fehlender Ausrüstung überfordert ist. Aber so mancher hat sich in den letzten Wochen bereits gefragt, ob nicht mehr hinter der Idee einer "sicheren Nachbarschaft" steckt?
Sind diese Vereinigungen nicht auch ein Nährboden für rechtsradikales Gedankengut? Aus Insiderkreisen wurde uns zugetragen, dass man immer wieder höre, dass man Ausländer gezielter kontrollieren müsse. Dabei fehlt diesen Nachbarschaftswachen jegliche gesetzliche Grundlage um Menschen zu kontrollieren. Natürlich ist es nicht verboten, bei einem Spaziergang die Augen aufzuhalten und die Polizei zu kontaktieren, wenn einem etwas auffällt. Es ist aber verboten nach Ausweisen und Aufenthaltsgründen zu fragen. Einige der Anhänger diese Gruppierungen scheinen zu vergessen, das sie nicht die Polizei sind und auch keinerlei staatliche Legitimation für ihr Handeln haben.
Hoffentlich werden sich diese rechten Keimzellen durch die Ausgangsbeschränkungen der Regierungen von selbst auflösen, wenn sie nicht mehr in ihren Eckkneipen und Vereinshäusern zusammen finden können. Bis dahin berichten wir weiter und bleiben kritisch, was es mit dieser falschen Sicherheit durch angebliche besorgte Bürger auf sich hat.